
Unser Kaufmann: Joachim Silberzahn
„REWE hat mich als Quereinsteiger von Anfang an begleitet. Es begann mit einem gemeinsam erarbeiteten Einarbeitungsplan und setzte sich fort bis hin zur Selbständigkeit. Allein gelassen wird man hier nicht – außer man wünscht es ausdrücklich.“
Einblick in den Arbeitsalltag:
Auch mein Tag beginnt sehr früh
Ich beginne meinen Arbeitstag früh, bereits ab 5 Uhr morgens bin ich im Markt, um mich auf den Tag vorzubereiten. Einen Großteil des Vormittags verbringe ich in einer Fachabteilung, wo ich mich intensiv mit den Produkten und der Organisation beschäftige – und das am liebsten in der Obst- und Gemüseabteilung, die mir besonders am Herzen liegt.
Die frischen, qualitativ hochwertigen Produkte und die enge Kundenbindung machen mir diese Aufgabe besonders erfüllend. Nach der Arbeit in der Abteilung widme ich mich am Mittag und Nachmittag den Bestellungen im Büro, um sicherzustellen, dass der Markt stets gut versorgt ist und alle Anforderungen erfüllt werden.

Das macht mir besonders viel Freude als selbständiger Kaufmann.
Arbeiten auf der Fläche
Als selbständiger Kaufmann bereitet es mir besonders viel Freude, direkt auf der Fläche im Markt zu arbeiten und Waren zu bewegen. Es ist für mich nicht nur eine tägliche Aufgabe, sondern eine Leidenschaft, die mir ermöglicht, aktiv am Geschehen teilzunehmen, Ordnung zu schaffen und den Kunden eine angenehme Einkaufserfahrung zu bieten. Der direkte Kontakt mit den Produkten und die Möglichkeit, sie zu präsentieren, erfüllt mich mit Zufriedenheit und motiviert mich jeden Tag aufs Neue.
Einkaufstätigkeiten
Einkäufstätigkeiten zählen ebenfalls zu meinen liebsten Aufgaben. Es ist für mich nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine spannende Möglichkeit, neue Produkte zu entdecken, Trends zu erkennen und das Sortiment gezielt zu erweitern. Der Einkauf ist eine kreative Herausforderung, bei der ich stets darauf achte, meinen Kunden hochwertige und abwechslungsreiche Waren anzubieten, die ihren Bedürfnissen gerecht werden.
Kunden- und Mitarbeiterkontakt
Als Selbständiger ist mir der direkte Kontakt zu meinen Kunden und Mitarbeitern besonders wichtig. Ich schätze den persönlichen Austausch, der es mir ermöglicht, auf die Bedürfnisse und Wünsche meiner Kunden einzugehen und gleichzeitig ein motivierendes und unterstützendes Umfeld für mein Team zu schaffen. Der Aufbau von Vertrauen und eine offene Kommunikation sind für mich die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und machen meine Arbeit jeden Tag erfüllend.
Lebt als selbständiger Kaufmann bei REWE seinen Traum
Joachim war über 20 Jahre in der Touristik der REWE Group tätig, zuletzt als Regionalleiter, bevor er zur REWE kam. Das eigenverantwortliche Arbeiten war schon lange sein Traum, sodass er nach einjähriger Einarbeitungszeit 2017 seinen eigenen REWE Markt in Mellendorf eröffnete.
Joachims Selbständigkeit im Überblick
Jahre der Selbständigkeit
Anzahl der Mitarbeitenden
Marktgröße in qm
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Hier sind Fragen und Antworten von Joachim zu seinem Quereinstieg als selbständiger Kaufmann bei REWE
Ich habe das GMP (General Management Programm) bei REWE durchlaufen – das hat mich fachlich sehr gut vorbereitet. Gleichzeitig konnte ich dort viele wertvolle Kontakte zu erfahrenen Lebensmittlern knüpfen.
Eine Selbständigkeit in der Touristik ist schwierig – Teillösungen wie ein reines Kreuzfahrtbüro waren für mich keine Option. Ich mochte das breite Spektrum zu sehr: Veranstalter, Ticketverkauf, Beratung.
Schon in meiner Schulzeit habe ich in den Ferien in einem deutschen Supermarkt gearbeitet – mit viel Spaß. Damals hatte ich sogar überlegt, dort eine Ausbildung zu machen. Aber ehrlich: Das klang für mich einfach nicht attraktiv genug. Als Travel Agent war das anders – ich konnte reisen und die Welt sehen.
Doch irgendwann wurde der Wunsch nach Selbständigkeit stärker. Ich war ja bereits in der REWE Group tätig – also klopfte ich zaghaft an. In einem Seminar wurde uns dann die Selbständigkeit bei REWE vorgestellt – da war für mich alles klar.
Der Weg in die Selbständigkeit war zu Beginn nicht einfach. Ich startete von Null, ohne Vorerfahrung in diesem Bereich, was mich anfangs stark einschränkte. Es gab viele Unsicherheiten, besonders die Frage, ob mir diese neue Richtung wirklich Freude bringen würde. Ich stellte mir oft die Frage: „Lasse ich mich wirklich auf dieses Abenteuer ein?“ Der Gedanke, von einem hohen Rang in der Berufswelt wieder ganz am Anfang zu beginnen, war eine weitere Hürde, die ich überwinden musste. Diese Zweifel begleiteten mich, doch letztlich war es der Mut, mich auf den Neuanfang einzulassen, der mir die Möglichkeit gab, meinen eigenen Weg zu finden.
Die Touristik ist eine reine Dienstleistungsbranche. Kund:innen können sich viele Angebote auch selbst online buchen – deshalb kommt es auf Service und Beratung an. Wer es schafft, einen Urlaub zu verkaufen, der nur durch ein Foto und ein Versprechen existiert, der tut sich auch mit hochwertigen Lebensmitteln wie Dry Aged Beef oder frischen Erdbeeren aus der Region nicht schwer.
Ich glaube, Touristiker:innen mussten schon immer aktiver verkaufen – diese Erfahrung hilft heute enorm. Natürlich gibt es auch im Lebensmittelhandel viele Verkaufstalente – aber ein bisschen Vertriebsschule aus der Touristik schadet sicher nicht.
Die Einarbeitung in meine Selbständigkeit stellte mich vor große Herausforderungen. Besonders anfangs hatte ich mit Selbstzweifeln zu kämpfen, da ich aus einem fachfremden Bereich kam. Ich musste alles von Grund auf lernen und hatte anfangs nur eine außenstehende Perspektive. Die Vielzahl an neuen Aufgaben – von gesetzlichen Bestimmungen über betriebliche Abläufe bis hin zu praktischen Tätigkeiten – forderte mich enorm. Oft wollte ich „alles können“ – sei es an der Kasse, beim Einräumen der Fläche oder beim Brötchen backen. Diese anfängliche Überforderung war schwer, aber auch ein wichtiger Schritt, um die verschiedenen Bereiche meines Unternehmens zu verstehen und mich in meiner neuen Rolle zu etablieren.
In meiner Selbständigkeit gibt es viele Aufgaben, die mir Freude bereiten, doch die Buchhaltung gehört leider nicht dazu. Sie ist für mich die weniger erfüllende Seite der Arbeit, da sie oft sehr detailorientiert und zeitaufwendig ist. Obwohl sie natürlich notwendig ist, empfinde ich sie als eher monotone Tätigkeit, die nicht zu meiner Leidenschaft für den direkten Kontakt mit Kunden und der Arbeit auf der Fläche passt. Dennoch nehme ich sie ernst, da sie für den Erfolg und die ordnungsgemäße Führung meines Unternehmens unerlässlich ist.
Im Berufsalltag ziehe ich viel Kraft aus der Unterstützung meiner Familie, insbesondere von meiner Frau. Sie hat mich von Anfang an zu dem Schritt in die Selbständigkeit motiviert und steht mir auch heute immer wieder mit Rat und Tat zur Seite. Zudem finde ich Inspiration in den Erzählungen von Herrn Axt über seine vielfältigen Aufgabenbereiche. Seine Erfahrungen und Einblicke geben mir neue Perspektiven und motivieren mich, stets dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln. Diese beiden Quellen – die familiäre Unterstützung und die Inspiration durch andere – sind für mich unverzichtbar und tragen maßgeblich zu meinem täglichen Antrieb bei.
Das ist gar nicht so einfach. Aber es funktioniert gut, weil meine Frau voll hinter mir steht und selbst im Betrieb mitarbeitet. Sie sieht, was an Arbeit anfällt – und hat Verständnis, wenn es mal später wird.
Unsere Kinder fangen übrigens auch schon an: Samstags wird mit aufgeräumt und bei der Regalpflege geholfen. So wächst auch bei ihnen ein Gefühl für das, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen.
Wer den Schritt in die Selbständigkeit wagen möchte, sollte sich vorher genau überlegen, ob er wirklich bereit dazu ist. Die Bereitschaft zur Selbständigkeit muss hinterfragt und gut abgewogen werden, da der Weg nicht immer einfach ist. Es ist wichtig zu verstehen, dass viel Arbeit investiert werden muss und finanzielle Erfolge nicht sofort oder vielleicht überhaupt nicht eintreten. Niederlagen gehören zum Prozess und sollten einen nicht einschüchtern – sie sind Teil des Lernens und Wachstums. Schließlich sollte man die eigene Berufung als entscheidenden Faktor betrachten. Eine Leidenschaft für das, was man tut, ist oft der wichtigste Antrieb, um auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten und den Weg der Selbständigkeit erfolgreich zu gehen.